Die mongolische Jurte
Die mongolische Jurte
Jurten sind die traditionellen Zelte der mongolischen Nomaden.
Jahrgangsstufe 1 – 12
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Fragen
- Wo leben die Mongolen?
- Was trifft auf mongolische Pferde NICHT zu?
- Wie viel wog eine herkömmliche Jurte?
- Was ist das mongolische Wort für Jurte?
- Was trifft auf die Jurte NICHT zu?
- Welche sakrale Bedeutung hat die Feuerstelle in der mongolischen Kultur?
- Welches Tier wurde von den Mongolen NICHT für Transportzwecke genutzt?
- Woraus wird Kumys hergestellt?
- Was ist ein Morin Khuur?
- Was trifft auf das Rauchloch NICHT zu?
- Wo befindet sich die Feuerstelle innerhalb der Jurte?
- Stimmt diese Behauptung? Am Scherengitter der Jurte werden Gegenstände aufgehängt.
- Was gibt es nicht in einer herkömmlichen Jurte?
- Welche Form hat der Grundriss einer Jurte?
- Welcher Gegenstand befand sich NICHT in einer mittelalterlichen mongolischen Jurte?
- Wie war die Lebensweise der Mongolen?
- Welches Tier wurde von den Mongolen hochgeschätzt?
- Stimmt diese Behauptung? Viele Mongolen leben immer noch in Jurten.
- Was war die effektivste Waffe mongolischer Krieger?
- Mit dem Kopf welches Tieres ist die mongolische Geige Morin Khuur verziert?
- Welcher Brennstoff wurde in herkömmlichen Jurten benutzt?
- Woraus ist das Grundgerüst der Jurten?
- Was befindet sich gegenüber dem Eingang im nördlichen Teil des Jurteninneren?
- Was trifft auf Filz NICHT zu?
- Woraus wird Filz hergestellt?
- Mit welchem Material wurden herkömmliche Jurten bedeckt?
- Wohin zeigte der Eingang herkömmlicher mongolischer Jurten?
3D-Modelle
Siedlung
Die Mongolen, die in Zentralasien leben, führten traditionell ein nomadisches Leben. Ihre Gruppen zogen ständig durch die von Flüssen durchzogenen Ebenen zwischen den Gebirgen. Die mongolische Kultur war stark von der Viehzucht geprägt: Typische Nutztiere waren Pferde, Schafe, Rinder und in einigen Regionen auch Kamele.
Das Pferd war das wichtigste Tier in der Mongolei, es war ein treuer Gefährte des Menschen. Als ständiger Begleiter diente es auch vielfältigen Zwecken (Transport, Kriegsführung, Nahrungsquelle). Pferde wurden hochgeschätzt und die besondere Beziehung zwischen Mensch und Pferd war eines der prägenden Elemente der mongolischen Kultur.
Jurte
Die traditionelle mongolische Behausung, die Jurte (mongolisch: Ger), ist eines der wichtigsten Symbole der mongolischen nationalen Identität. Ihre Konstruktion und die verwendeten Materialien sind perfekt an die nomadische Lebensweise und die klimatischen Bedingungen angepasst. Eine Jurte lässt sich schnell auf- und abbauen und leicht transportieren. Die Teile einer durchschnittlichen Jurte wogen insgesamt etwa 250-300 kg und wurden auf Ochsen-, Pferde- oder Kamelkarren transportiert.
Obwohl moderne Errungenschaften längst Einzug in die Mongolei gehalten haben, lebt ein erheblicher Teil der Bevölkerung noch immer in Jurten. Während das Stadtzentrum der Hauptstadt Ulaanbaatar von Hochhäusern geprägt ist, finden sich in den Außenbezirken ausgedehnte Jurtenviertel.
Grundriss
Mongolische Jurten haben eine runde Grundfläche. Die Mongolen glauben, dass diese Form verhindert, dass sich schlechte Energien in der Behausung ansammeln, da es keine Ecken gibt. So können sich die Bewohner der Jurte in Ruhe ausruhen und negativen Emotionen wie Ärger entfliehen.
Traditionsgemäß ist das Innere der Jurte in verschiedene Bereiche unterteilt, die klar voneinander abgegrenzt sind. Der Eingang ist traditionell nach Süden ausgerichtet, um den kalten Nordwind abzuhalten und den Rauch durch natürliche Luftzirkulation besser abzuführen. Direkt hinter dem Eingang befindet sich der Besucherbereich. Gegenüber im Norden steht der Familienaltar, davor der Ehrenplatz für die hohen Gäste. Der Bereich links vom Eingang gehört dem Hausherrn und ist den männlichen Besuchern vorbehalten. Die rechte Seite ist der Ehefrau, den Kindern und den weiblichen Gästen vorbehalten. In der Mitte der Jurte befand sich die Feuerstelle. Sie hatte symbolische Bedeutung: Das heilige Feuer galt als Mittelpunkt des Universums.
Struktur
Ein wesentliches Merkmal der Jurte ist der einfache Auf- und Abbau. Bei der Auswahl der Materialien spielte die natürliche Verfügbarkeit eine entscheidende Rolle. Das flexible Grundgerüst aus Holz besteht aus mehreren miteinander verbundenen Gitterelementen. Diese werden mit Seilen oder Lederriemen fixiert. Die Dachkonstruktion besteht aus Holzstangen, die von zentralen Säulen getragen werden. In der Mitte der Decke befindet sich eine runde Öffnung, die als Rauchabzug dient.
Die äußere Hülle der Jurte besteht aus Filz, der aus gepressten, getrockneten Tierhaaren (hauptsächlich Schafwolle) hergestellt wird. Filz hat hervorragende Isoliereigenschaften, ist atmungsaktiv und wasserabweisend. Die Hülle wird mit Seilen am Gerüst befestigt, was den Filz nicht nur fixiert, sondern der Jurte auch zusätzliche Stabilität verleiht. Der Rauchabzug und der Eingang können mit separat befestigten Filzabdeckungen verschlossen werden. An heißen Tagen kann die Filzhülle am unteren Rand hochgeklappt werden, um für Belüftung und ein angenehmes Raumklima zu sorgen.